Am Sylvensteinspeicher… in Bayrisch Kanada

Wer früh morgens vor den Münchner Skifahrern unterwegs ist, kann einen wunderbaren Sonnenaufgang erleben und vor allem die unglaubliche Stille der Natur genießen. Ungefähr 70 Kilometer südlich von München und kurz nach Lenggries befindet sich der Stausee eingebettet im Karwendelgebirge. Der erste Stopp für eine tolle Aussicht ist am Beginn der Brücke über den Sylvensteinspeicher oder auch Sylvensteinsee genannt, am Parkplatz halten und ein kurzes Stück nach oben zum Aussichtspunkt oder direkt auf der Brücke die ersten Sonnenstrahlen entdecken.

Eis und Wasser

Kurz hinter der Faller-Klamm-Brücke führt eine Treppe hinunter ans Wasser zu einer Halbinsel; dort führt auch der Seeufer-Wanderweg vorbei. An der Brücke sind die Hochwassermarken festgehalten, durchaus beeindruckend, wie viel Wasser der künstliche Stausee halten kann. Im Winter ist der See meist zugefroren und das Eis bildet viele Kreise und Formen.

Früh morgens unterwegs sein lohnt sich

Um den besten Blick über den See zu bekommen einfach die Straße (B307) am kleinen Ort Fall vorbei Richtung Wallgau fahren und an der Mündung der Isar in den Sylvensteinspeicher links am Parkplatz halten. Auf der gegenüberliegenden Seite ein kleines Stück zurück ist ein wunderbarer Blick über den See, der wie ein Fjord zwischen den Bergen liegt, möglich. Zum Sonnenaufgang begegnet man niemanden, die ersten Vögel beginnen zu singen und die Sonne erscheint auf den ersten umliegenden Gipfeln und taucht sie in ein sanftes Licht. Kann man sogar noch bei niedrigem Wasser im Nebel den Kirchturm vom versunkenen Dorf Alt-Fall auftauchen sehen? Leider nicht, denn das ist nur ein Mythos, der gerne erzählt wird… der Kirchturm wurde als eines der letzten Gebäude gesprengt.

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Weiter an der wilden Isar

Ein Stück weiter ist der nächste Parkplatz auf der rechten Seite und von dort aus geht es schnell zur sogenannten Geschiebesperre an der Isar, von wo aus sehr schöne Bilder der Isar mit den umliegenden Bergen möglich sind. Anschließend die Isar überqueren und den Weg durch den Wald weiter Richtung See gehen… doch aufgepasst: von Oktober bis April gibt es hier Rotwild Schutzgebiete, um den Tieren die nötige Ruhe im Winter zu lassen.

Dieses wunderschöne Stück des Isarwinkels ist immer einen Ausflug wert, egal zu welcher Jahreszeit und am besten frühmorgens zum Sonnenaufgang oder für Spätaufsteher zum Sonnenuntergang oder um im Sommer einen Nachmittag am Wasser zu verbringen. Und wer sich das Ganze von oben ansehen will, kann das mit unterschiedlich anstrengenden Touren wie mit der Faller Runde um den Roßkof (leicht), zur Hochalm (mittel) oder zum Demeljoch (eher schwer mit 1.300 Höhenmetern) angehen.