Von Freising bis nach Landshut

Nach der Hektik der Stadt verabschiedet sich die Isar aus München und fließt ab dem Oberföhringer Wehr mit weitaus weniger Wasser weiter in Richtung Donau. Hier wird die Isar um 6 Meter aufgestaut und nur noch 15 Kubikmeter pro Sekunde verbleiben der Isar im weiteren Verlauf bis Landshut, der Rest wird in den Mittleren-Isarkanal abgeleitet. Dieser verläuft zunächst parallel zur Isar, um dann den 1929 künstlich angelegten Ismaninger Speichersee zu durchlaufen. Der Stausee dient vor allem der Wasserregulierung der sieben Kraftwerke am Kanal und dem Hochwasserschutz und übernimmt die Nachklärung der Münchner Abwässer.

Über den Domberg nach Weihenstephan

Auf dem Weg nach Freising begleitet man die Isar am besten mit dem Rad (oder auch entschleunigt zu Fuß) durch üppige Auenwälder, die reich an Pflanzen und Tieren sind und viele Möglichkeiten zu einer Pause am Wasser oder im Wald bieten. Schuhe aus, Füße ins Wasser und einfach nur die Natur genießen. Angekommen in der großen Kreisstadt Freising fließt die Isar gemächlich und tief in ihrem Bett durch die älteste Stadt Oberbayerns und vorbei am Freisinger Dom, der seit 715 (damals als kleine Marienkapelle) auf seinem Berg thront. Ein Abstecher in den Dom lohnt sich, letztmalig renoviert um 1724 von den berühmten Gebrüdern Asam im Rokoko-Stil. Wer möchte kann noch weiter radeln und sich ein Bier aus der ältesten existierenden Brauerei der Welt gönnen, natürlich dazu passend bayerische Spezialitäten im Bräu-Stüberl, am besten im schönen Biergarten.

Weiter flussabwärts erreicht man die Vogelfreistätte Mittlere Isarstauseen, die zu den wertvollsten Wasservogelschutzgebieten Bayerns zählt und die auf einer Länge von acht Kilometern von der Isar durchflossen wird. Viele heimische Vogelarten aber auch Zugvögel sind hier anzutreffen.

Die Isar kommt nach Niederbayern

Am Ende dieser Etappe erreicht die Isar das 1204 durch Herzog Ludwig I. gegründete Landshut, wo sie sich in zwei Arme aufteilt, die bereit 1388 mit einem Wehr aufgestaut wurden um einen Höhenunterschied zum Antrieb der Mühlen zu erreichen. Schon früher wurde Landshut von Hochwassern heimgesucht, dies konnte erst nach dem zweiten Weltkrieg durch Anlage von zwei Flutmulden verhindert werden.

Leicht kann man einen kompletten Tag in Landshut verbringen, vor allem mit einem Besuch der Burg Trausnitz, die man über das sogenannte Ochsenklavier, ein Weg aus Backsteinen mit Querstreben, erreicht. Ein Teil der heutigen Burg wurde bereits um das Jahr 1150 als Landeshuata (Hut und Schutz des Landes) erwähnt, noch vor der Gründung der niederbayerischen Hauptstadt. Zu bewundern gibt es die mittelalterliche Burganlage mit dem Wittelsbacher Turm, die Ringmauer und der im italienischen Stil erbaute Palas im Innenhof.

Die Landshuter Innenstadt wird überragt vom 130 Meter hohen Backsteinturm (höchster Backsteinturm der Welt) der Martinskirche, der somit der höchste Kirchturm Bayerns ist. Auch ein Spaziergang an der Isar und natürlich Shoppen sind in der Landshuter Innenstadt möglich.

Die Landshuter Hochzeit

Ein besonderes Highlight ist die Landshuter Hochzeit (sogar UNESCO immaterielles Kulturerbe), die jedoch durch Corona erst wieder 2023 stattfinden wird. Das alle vier Jahre stattfindende vierwöchige Fest erinnert an die Hochzeit der polnischen Königstochter Hedwig mit dem Landshuter Herzogssohn Georg 1475. Höhepunkte sind die Spiele im Nachtlager, das Festspiel zur Hochzeit, die Ritterspiele und natürlich der prunkvolle Hochzeitszug durch die Straßen Landshuts. Für alle Veranstaltungen lohnt sich ein frühes Buchen der Karten und wer Glück hat, ergattert einen Platz bei Hausbesitzern entlang des Zugweges.

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