Die Geschichte des Christbaums

Spätestens zum ersten Advent (in normalen Jahren…) sieht man auf den Christkindlmärkten, Supermarktparkplätzen oder Fußgängerzonen die ersten Christbaumverkäufer mit ihren mobilen Nadelholz-Wäldchen. Markiert mit Bändchen in den verschiedensten Farben je nach Größe und Art des Baumes, wobei 75% der verkauften Bäume Nordmanntannen (15% Blaufichten) sind, sucht man nach dem Preis und ist doch oft erstaunt wie teuer der Baum werden kann (ca. 20€ pro Meter im Schnitt). Klar, der Baum braucht je nach Sorte 8 – 12 Jahre, um bis auf die Größe von zwei Metern zu wachsen. Doch aus einer betriebswirtschaftlichen Brille heraus lässt sich feststellen, dass mit Zunahme der Erreichbarkeit der Preis extrem zunimmt, am teuersten ist er in der Ortsmitte, wo man quasi seinen Baum „To Go“ bequem zu Fuß nach Hause nehmen kann.

Anbau zum großen Teil in Deutschland

Tatsächlich kommen fast 90% der Bäume direkt aus Deutschland, ca. 40.000 Hektar Anbaufläche für Christbäume gibt es in Deutschland, Hochburg ist das Sauerland. Doch natürlich findet man auf lokal und gerade in Bayern zahlreiche Anbieter, die besonders Wert auf Nachhaltigkeit und Verzicht auf Pestizide legen. Im Trend ist auf jeden die Regionalität und auch das Erlebnis, den Baum selbst im Wald zu schlagen. Kennt man noch von früher, als der Opa mit der Säge los ist… allerdings ist es jetzt legal und wird mit einem schönen Aufschlag berechnet. Ein Weihnachten ohne Baum ist nicht vorstellbar! Fast 30 Millionen Bäume wurden 2018 in Deutschland verkauft und gerade im Corona-Jahr 2020 sind es vermutlich deutlich mehr, da viele Familien nicht verreisen und das Fest zu Hause mit ihrem Baum feiern.

Die Geschichte zum Baum

Doch woher kommt dieser wunderbare Brauch, der (je nach Familientradition) im Laufe des Advents oder erst am Heiligen Abend selbst in unsere Häuser einzieht?

Schon in vorchristlicher Zeit galten immergrüne Pflanzen wie Fichte, Tanne, Eibe, Efeu als Zeichen für Lebenskraft und gab im Winter Hoffnung auf eine Rückkehr des Frühlings. Bis weit in das 19. Jahrhundert hinein war dieser Christbaum in Bayern noch unbekannt, die ersten Berichte gab es 1605 aus Straßburg im Elsass und auf der gegenüber liegenden Rheinseite, wo die Gaben unter einem Tannenbaum lagen. Zunächst konnten sich nur reiche Familien einen teuren Baum leisten, was zu vielen „Wildereien“ in den Wäldern führte, so dass ein Verbot mit Strafandrohung in Freiburg erlassen wurde.

Lange sträubte sich die Kirche gegen diese heidnische Tradition, bevor sich der mit (bevorzugt roten) Kerzen geschmückte und sehr beliebte Nadelbaum zunächst in der evangelischen und dann auch in der katholischen Kirche durchsetzte. So wurde die Krippe im Laufe der Zeit als „Hauptdarsteller“ der Weihnachtsfeier nach und nach durch den Christbaum verdrängt. Auch in Bayern wurde im Laufe des 19. Jahrhunderts der Christbaum zum Star des weihnachtlichen Fests: die beiden bayerischen und auch protestantischen Königinnen Karoline und Therese führten den Brauch am Münchner Hof ein. Erst zum Jahrhundertwechsel hatte diese Tradition auch die letzten Winkel Bayerns erreicht, wie zum Beispiel in die bäuerliche Bevölkerung rund um Berchtesgaden.

Von Deutschland in die ganze Welt

Von Deutschland aus verbreitete sich der Weihnachtsbaum durch deutsche Auswanderer nach Amerika und die ganze Welt, bevor er im 20. Jahrhundert wieder als Symbol des Kommerzes gemeinsam mit dem Coca-Cola-Weihnachtsmann in die Innenstädte und Kaufhäuser zurückkam.

Doch allem Geschenke-Wahnsinn zum Trotz gibt es nichts Schöneres als einen geschmückten Christbaum, den man gemeinsam mit seiner Familie und den Liebsten an Heilig Abend bewundern darf.

So bleibt der Christbaum länger frisch

Hier findet ihr noch Tipps, damit der schöne Baum noch länger hält und frisch bleibt.