Unterwegs im Chiemgau

Der Chiemgau (nicht das und mit „K“ gesprochen) ist eine der schönsten bayerischen Landschaften mit dem wunderbaren Chiemsee, dem „Bayerischen Meer“ in seinem Herzen. Im 8. Jahrhundert fand am Ostufer des Chiemsees der Siedler Kiemo seinen Lieblingsplatz, das heutige Chieming, und gab der Region den Namen.

Ob hoch hinaus auf die Gipfel der Chiemgauer Alpen, zum Schwimmen und Sundowner nach Übersee, Schlösser bewundern, frischen Fisch essen oder einfach nur den Tag in einem der herrlichen Biergärten ausklingen lassen… der Chiemgau kann das alles bieten.

Auf der Suche nach seinen eigenen Lieblingsplätzen im Chiemgau startet man am besten mit dem Schiff von Prien, Gstadt, Seebruck, Chieming, Übersee oder Bernau aus zu einer Rundfahrt. Die Chiemsee-Schifffahrt wird bereits seit 1846 von der Familie Fessler betrieben und der berühmte Raddampfer „Ludwig Fessler“ aus dem Jahr 1926 fährt noch heute. Die berühmtesten Haltestellen der Fahrt sind die Frauen- und die Herreninsel.

Auf dem Weg zum Märchenkönig

Auf der idyllischen, kleinen Fraueninsel befindet sich bis heute das 1200 Jahre alte Kloster Frauenwörth, das ursprünglich 1803 mit der Säkularisation aufgelöst werden sollte. Da sich kein Käufer fand, durften die Nonnen weiterhin im Kloster wohnen. Beim kurzen Spaziergang um die Insel können blühende Blumen- und Kräutergärten bewundert werden, die an die kleinen Häuser der rund 300 Einwohner angrenzen. Wer eine Pause braucht, dem sei eine Einkehr bei einem der sechs Berufsfischer empfohlen: frisch geräucherte Renken oder eine schöne Fischsemmel.

Der nächste Halt ist auch schon die Herreninsel mit dem imposanten Schloss Herrenchiemsee des Märchenkönigs Ludwig II. Doch vorab lohnt sich der Blick auf das Kloster, das vom 6. Jahrhundert bis zur Umgestaltung nach der Säkularisation das älteste Kloster Bayerns war. Genannt wird es auch das Alte Schloss Herrenchiemsee, hier wurde 1948 das Grundgesetz erarbeitet. Doch weiter zum Touristenmagneten Schloss Herrenchiemsee, dem prächtigen, wenn auch durch den Tod Ludwig II. 1886 unvollendeten Nachbau von Schloss Versailles.

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Hoch hinaus oder Füße ins Wasser?

Um sich von der Hektik und den Massen auf Herrenchiemsee zu erholen, lohnt es sich, in Übersee auszusteigen, sich im Strandbad ins Wasser zu stürzen und den Sonnenuntergang mit einem Cocktail oder einem Bier und den Füßen im Sand den Tag zu beenden.

Auch wer hoch hinaus will ist im Chiemgau genau richtig: unmittelbar aus der Ebene heraus erheben sich die Kampenwand, Hochgern, Geigelstein, Hochries, Heuberg oder Hochfelln und vorgelagert noch viele andere kleine Gipfel und überall sind urgemütliche Almen zu finden. Obwohl die Chiemgauer Alpen nicht sehr groß sind, bieten sie doch einmalige Ausblicke: nach Norden auf den Chiemsee und die sanften Hügelketten des Voralpenlands, nach Süden in die Zillertaler Alpen und die Tauern und immer wieder sind auch die Gipfel der Nachbargebirge zu sehen.

Bier? Gibt es überall

Nach einer Gipfeltour ist die verdiente Brotzeit oder gleich ein ausgewachsenes Abendessen die Belohnung. Wunderbare Biergärten und Wirtshäuser finden sich in fast jedem Ort, meist leicht zu finden direkt neben der Kirche und / oder dem Maibaum. Und auch viele kleine Brauereien im Chiemgau haben hervorragendes Bier, das man nicht nur probieren kann, sondern auch bei einer Führung erleben kann.

Und auch wenn das Wetter mal nicht mitspielen sollte, so gibt es doch so einiges zu sehen: das Naturkunde- und Mammut-Museum in Siegsdorf, das Inn-Museum in Rosenheim oder das Bauernhausmuseum Amerang. Und natürlich lässt es sich auch schön durch Traunstein, Hauptstadt des Chiemgaus oder Rosenheims Altstadt mit seinen Laubengängen schlendern.

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